Zum Oktoberstart war die 1. Herrenmannschaft in Quierschied zu Gast. Eigentlich freuten wir uns auf ein Match in Stammbesetzung, doch der Herbst erwischte uns bereits zu Beginn kalt. In der Woche vor Spielbeginn meldete sich erst René ab (Mittelohrentzündung), dann erwischte es auch noch Horst mit Covid-19.
Ersatz musste also her. Da wir uns nun gegen den Meisterschaftsfavoriten nichs mehr ausrechneten, ließen wir die 2. Mannschaft in ihrer Besetzung und griffen auf die spielfreie 3. Mannschaft zurück. Dirk und Laurenz erklärten sich dankenswerterweise bereit, in die Bresche zu springen.
Als endlich auch Udo aus Stuttgart in die Halle gefunden hatte, konnte es kurz darauf losgehen.
Möllerflop und Vicky versuchten sich gegen das Spitzendoppel der Gastgeber mit Daniel Gissel und Marc Mühlhäuser. Bisher hatten die beiden noch nicht zusammen im Doppel agiert, konnten sich aber recht gut aufeinander einstellen. Einige Unsicherheiten und kleinere Abstimmungsprobleme bekamen die beiden gut in den Griff und gewannen sogar den zweiten Durchgang. Kurioserweise schrappte Vicky knapp an einem Rekord vorbei: nach dem dritten Netzaufschlag in Folge legte Udo die Latte hoch - sieben wäre der Rekord. Also setze Vicky noch einen Fehlaufschlag drauf und auch der fünfte Versuch erbrachte einen Netzroller. Doch leider war dann Schluss und Folgeversuch Nummer sechs landete im Netz.
Am Ende hatten die beiden sich nichts vorzuwerfen, waren aber dem Gegner nicht ganz gewachsen.
Andi und Lukas erwischten gegen Matthias Wunn und Markus Morschhäuser einen fulminanten Start und gewannen den ersten Durchgang. Doch dann schien die Partie zu kippen, denn die beiden Quierschieder wurden Ball um Ball besser und markierten die beiden folgenden Sätze für sich. Doch unser Doppel eins gab sich nicht geschlagen und biss sich zurück in die Partie. Tolle Ballwechsel waren zu bestaunen, die am Ende zu zwei knappen Satzgewinnen für unsere beiden Akteure führten.
Dirk und Lauenz durften sich nummerisch keine Chancen gegen Joshua Bastian und Yannik Leist ausrechnen. Doch was ist schon das Papier wert? Jedenfalls legten unsere beiden los wie die Eisenbahn und waren heiß wie Frittenfett. Laurenz zog, was der Schläger hergab, und Dirk blockte wie ein junger Gott. Die ersten beiden Sätze mussten sie am Ende mit 9:11 hergeben. Doch im dritten lief es noch besser - sie hatten die etwas konsternierten Gegner im Griff und gewannen verdient mit 11:8. Doch jetzt waren Joshua und Yannik wirklich gewarnt und brachten auch den vierten Satz knapp nach hause. Der tollen Leistung von Dirk und Laurenz tat das keinen Abbruch.
Lukas sollte nun gegen Daniel sein Können unter Beweis stellen. Und er machte seine Sasche anfangs sehr gut, brachte Daniel immer wieder in Bedrängnis. Doch am Ende der ersten beiden Durchgänge behielt Daniel die Nerven und machte den Sack zu. Im dritten Durchgang legte er dann eine Schippe drauf und ließ Lukas keine Chance mehr.
Andi wollte nun gegen Matthias Wunn einen Punkt rausholen. Doch auch Matthi war bis unter die Haarspitzen motiviert. Andis Rückhand klappte anfangs nicht wie gehofft, während Matthi Ball um Ball traf. Doch in den beiden Folgedurchgänge drehte sich das Blatt, als Andi deutlich besser traf und die Sätze nach hause brachte. Unter dem frenetischen Beifall der wunn'schen Fangruppe wurde es in den Durchgängen vier und fünf jeweils ganz eng. Leider hatte Andi nicht das nötige Quäntchen Glück, um am Ende den Sack zuzumachen. Und so musste er den Jubel von Matthi und seinem Fanblock verkraften.
In der nächsten Partie war Vicky auf dem Papier chancenlos gegen Joshua Bastian, der auf dem Papier über 200 TTR-Punkte mehr aufwies als seine Herausforderin. Doch davon ließ sich Vicky nicht beeindrucken. Und wer ihre überaus harten Vorhandtopspins kennt, weiß, dass mit diesen nicht zu scherzen ist. Und so gelang es ihr tatsächlich, den dritten Satz mit einem beherzten Spiel zu gewinnen. Doch damit war es dann auch genug und Quierschied baute die Führung auf 5:1 auf.
Würde Möllerflop gegen Yannik einen Punkt erzwingen können? Im ersten Satz sah es gar nicht danach aus. Yannik fraß alle Aufschläge und Möllerflops - kein gutes Zeichen. Doch auch Udo wollte mehr und stellte sein Spiel um, was ihm den zweiten Duchgang einbrachte. Das sollte es diesmal aber gewesen sein, zu sicher agierte Yannik und ließ keine Schwäche erahnen.
Bei Vicky waren es über 200 Punkte, bei Laurenz nun über 300 Punkte Rückstand gegen Markus Morschhäuser. Doch unser Youngster war hochmotiviert und wollte zeigen, was in ihm steckt. Und so legte er furios los, agierte konsequent mit seinen starken Topspins, was ihm den ein oder anderen Punkt einbrachte. Ganz knapp ging der Durchgang an Markus. Ein ähnliches Bild dann in Satz zwei: starke Bälle von Laurenz, doch am das bessere Ende für Markus, der dann im dritten Satz den Sack zumachte. Aber Laurenz hat eindrucksvoll bewiesen, dass noch erhebliches Potential in ihm steckt.
Ebenfalls fast 300 Punkte weniger als Marc Mühlhäuser hatte Dirk Merettig. Doch wer unseren Ted kennt weiß, dass ihm das überhaupt nichts ausmacht und ihn zu Höchstleistungen anspornt. Und so entwickelte sich ein überaus spannendes Match. Beide warteten darauf, dass der Gegner das Spiel eröfnnen möge. Marc versuchte dies zu Beginn des öfteren, nur um dann in die Blocks von Ted zu laufen. Und so führte Ted am Ende von zwei Sätzen überraschend mit 2:0. Doch dann wollte er unbedingt den Sack zumachen und ließ sich seinerseits frühzeitig zum Angriff verleiten - ein gefundes Fressen für Marcs Blockbälle! So zeigte sich in den Durchgängen drei und vier das gegenteilige Bild - der Entscheidungssatz musste her. Nach einem einbremsenden Coaching von Udo wartete Dirk nun wieder ab, bis Marc den Angriff startete, und setze erfolgreich dagegen. Der Jubel bei seinem Sieg war auf unserer Bank riesieg und wir gratulierten unserem sympathischen Ersatzmann zu seinem überraschenden Sieg.
Schockiert von diesem Erfolg, verschlief Daniel Gissel den Start gegen Andi, was dieser eiskalt ausnutzte und in Führung ging. Der längste Satz des Abends ging dann anschließnd in die Verlängerung, der Vorteil hin und her. Doch am Ende blieb Daniel mit 14:12 der Glücklichere. Als auch der dritte Durchgang mit 11:9 an ihn ging, war der Widerstand von Andi gebrochen.
Im letzten Einzel des Abends war Lukas gegen Matthis Wunn und dessen Fanblock einfach chancenlos. Matthi spielte wie in Trance - da hatte unser Nordlicht nichts entgegen zu setzen.
Mit 9:2 siegten die Titelaspiranten aus Quierschied erwartungsgemäß, wenn auch gerade die vermeintlich deutlich unterlegen geglaubten Gegner sie in Erstaunen versetzen konnten. Das anschließende griechische Mahl ließ sich Udo nicht entgehen, wofür er dann zu deutlich fortgeschrittener Stunde mit dem Zittern um eine offenen Tatnkstelle "belohnt" wurde. Sechs Kilometer mehr und der letzte Rest des Heimweges hätte er auf Schusters Rappen zurücklegen müssen...