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   Willkommen beim Tischtennisverein TTV Niederlinxweiler

Neun zu Möller und Groß

Ein Sturm sollte es werden, der über den Spiemont weht - doch es wurde leider nur ein mittelstarkes Lüftchen. Und das kam so:
Nachdem am Mittwoch unsere Nr. 3 Jan Fehlhaber anrief, weil er mal wieder eine neue Verletzung eingefangen hatte (Bänderdehnung am Fuß oder so) und am Samstag nicht würde spielen können, mussten wir mal wieder Ersatz anfordern. Damit war schon einmal klar, dass es wohl nur schwerlich zum Sieg reichen könnte.
Los ging es schon um 17:15h, da unsere Freunde aus Theley freundlicherweise unserem Vorverlegungsantrag zustimmten (die Runde dafür ging auf mich, wird aber an den Grund der Verlegung, der recht früh das Weite suchte, weiterberechnet werden). Unser "das Weite suchende" Brett 2 Michael Raber wollte auf den 75. Geburtstag seines Schwiegervaters in spe - der dann gestern seine Feierlichkeiten wegen den im Moment überall grassierden Viren absagen musste. Somit war der Vorverlegungsgrund eigentlich hinfällig - aber egal. Dafür hatte nun jeder seinen eigenen Tisch zum Einspielen und unsere Gegner nahmen uns offenbar sehr ernst. Der erste Teil war bereits um 16:05h in der Halle und ließ die Bälle fliegen. Angeblich hatte die Nr. 1 der Gäste "Respekt vor Udo" und wollte noch eine Extra-Trainingseinheit einlegen!
 

Pünktlich starteten wir in die Doppel, von denen wir zumindest eines nach Hause bringen konnten. Udo und Horst hielten Timo Scheib/André Scherer sehr gut in Schach und siegten verdientermaßen.
Bei den Anhängern der "Macht der Traube" (Michael R./Jo) lief es dagegen nicht ganz so gut. Gegen das starke Doppel 1 der Gäste konnten sie zwar den zweiten Satz gewinnen, verloren aber unglücklich im vierten in der Verlängerung, denn sonst hätte das Spiel noch kippen können - aber es geht nicht immer alles.
Das konnte man von unserem improvisierten Doppel 3, Michael Becker/Johannes Klotz, gut und gerne auch behaupten. Im dritten Satz keimte nach vielen leichten Fehler und verschossenen Granaten kurzerhand Hoffnungen auf eine Wende auf, doch der Wind drehte nicht und blies unseren beiden Akteuren die Niederlage um die Ohren.

Im ersten Einzel kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Technikgiganten Udo "Möllerflop" Möller und Heiko "Die Schlang" Schütz. Wer sich an die Vorrunde erinnert weiß, dass Heiko in Theley seinen historischen ersten (und bislang einzigen) Sieg gegen Udo feiern konnte - Udo war also gewarnt.
Im ersten Satz merkte man ihm an, dass er zwar seinen Bericht aus der Vorrunde eifrig studiert hatte, doch noch nicht alle Tipps aus der Vorrunde umsetzen konnte - der Satz ging mit 10:12 an Heiko. Doch nach dem Coaching von Jo war nun endlich der Groschen gefallen: in die Vorhand müssen die "Möllerflops" einschlagen. Prompt wendete sich das Blatt (und es drehte der Wind, als Heiko die völlig leeren Flopspins von Udo des öfteren ins Netz schupfte. Mit dieser Taktik war der Sieg unser - die Revanche war geglückt.
Derweil war aus dem Duell Michael Raber gegen André Scherer Sensationelles zu berichten. Die Burgunder Edelfrüchte taten ihre Wirkung, hieß es, und ein völlig entfesselter Wirbelwind Michael brachte André zwei Sätze lang schier zur Verzweiflung. Die Taucheinsätze und das Ausfahren des langens Arms hatten auch zu Beginn des 3. Satzes noch Erfolge, doch leider verflog die Rebenwirkung und die Luft wehte plötzlich aus der anderen Richtung. Am Ende hieß es 3:2 für Theley - André wankte zwar, doch er fiel nicht.

In der Mitte war der Auftakt genau anders herum. Aus einer völligen 1:11-Flaute von Horst Groß im 1. Satz gegen Eddie Rausch (der in diesem Satz einfach alles traf), wurde dann eine steife Brise. Nach einer völligen Spielumstellung ("erst kurz halten, dann wegziehen") wendete sich der Wetterhahn in unsere Richtung und Horst konnte sich am Ende über einen hart erkämpften 3:2-Sieg freuen.
Das neue Geheimrezept von Michael Becker, gleich zwei (!!) junge Damen zur Unterstützung mitzubringen, ging leider nicht ganz auf. Denn alles Daumenhalten, Voodoozauber und Hexenweisheiten halfen nix - am Ende hatte Timo Scheib immer das bessere Ende für sich. Doch eins ist jedenfalls klar: Katrin und Christina sind für die nächsten Spiele ebenfalls gebucht, denn so sympathische Fans müssen einfach dabei sein! :-)

Im hinteren Paarkreuz ruhten die Hoffnungen vor allem auf Joachim Böckle, der gegen Thomas Naumannn antrat. Doch auch hier hatten die Reben nur eine bescheidene Wirkung, die zum Gewinn des 2. Satzes führte. Mehr war leider nicht drin, denn Thomas ließ Jo wahnsinnig viel laufen und blockte die Bälle sehr sicher. Am Ende ein verdienter Sieg für die Gäste.
Dass es Johannes Klotz gegen "Dr. Noppe" Daniel Jochem schwer werden haben würde, ahnten wohl die meisten Anwesenden. So kam es wie befüchtet: ein ums andere Mal schätzte Johannes die Noppenbälle von Daniel falsch ein und anschließend krachte es - 3:6 nach ersten Runde.

Doch unbeeindruckt ging Udo gegen André an den Tisch - festen Willens, eine neue Serie zu etablieren, zudem der 2. Sieg gegen André beitragen sollte. Und tatsächlich konnte er ähnlich wie in der Vorrunde durch geschickt in die Mitte platzierte Flops und Blockbälle die Feldüberlegenheit und die ersten beiden Sätze gewinnen. Im 3. und 4. Satz war es André vorbehalten, mit viel Druck nach vorne zu spielen und Udo mächtig in Bedrängnis zu bringen. Nach einer Standpauke von Jo schaltete Udo im letzten Satz noch einmal in den höchsten Gang. Nahezu fehlerlos drängte er seinerseits André vom Tisch - die neue Serie war begonnen, der zweite Sieg in Folge gegen seinen Erzrivalen. Wir witterten wieder Morgenluft.
Doch gegen "Die Schlang" hatte unser Mann mit der großen Reichweite Michael Raber diesmal gar keine Karten im Spiel. Wie eine laue Bö in einer Flaute verpufften die meisten Spielansätze - ein klarer Sieg für die Gäste und ein sichtlich enttäuschter Mannschaftskamerad.

In der Mitte war es wiedermal Horst, der mit einem neuerlichen Fön den Abstand verkürzte. Zwar musste er im ersten Satz gegen den Youngster der Gäste Timo Scheib in der Verlängerung mit Neid dessen Schnelligkeit anerkennen. Doch bereits im 2. Satz spielte unser Großmeister sein ganzes vorruheständliches Können aus. In einem sehenswerten Match machte es Horst seinem Doppelpartner gleich und gewann auch sein 2. Einzel. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass sich unser verletzter Zaungast (Jan natürlich) am Spielende diesen Sieg zuschrieb, da er durch seinen (einzigen) nicht unerheblichen Hinweis, "die Bälle doch mehr mit der Rückhand auf den Ellenbogen zu ziehen" den spielentscheidenden Hinweis geben konnte. So kann man auch ein Spiel (und Horst ein Bier) gewinnen, wenn man gar nicht mitspielt! :-)
Michael Becker hatte anschließend gegen Eddie Rausch überhaupt nichts zu lachen. Sang- und klanglos zerlegte dieser unseren Tholeyer Buben regelrecht vor den Augen seiner mitgereisten weiblichen Fans - 5:8.

Daniel Jochem sollte es vorbehalten bleiben, den Schlusspunkt für die Gäste zu setzen. Zwar kam Jo besser mit den Noppen seines Gegners zurecht als vor ihm Johannes, doch gegen die Topspins von Daniel fand auch er kein Gegenmittel.

So blieb es am Ende bei einem lauen Lüftchen, mit dem wir den Meisterschaftsfavoriten nicht wirklich gefährden konnten.
Das Ergebnis von "neun zu Möller und Groß" wurde in der sehr fröhlichen zweiten Halbzeit bei reichlich saarländischem Nationalgetränk und Pfundstopf mit Nudeln ausführlich kommentiert, bewertet und analysiert.
Schade, dass wir in der komemnden Saison wohl nicht mehr gegen diese sympathische Mannschaft spielen werden, denn in dieser Form sollte den Theleyern die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen sein.

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