Zum ersten Spieltag der Rückrunde machten wir uns berechtigte Hoffnungen auf einen doppelten Punktgewinn, hatten wir doch in der Vorrunde in Mandelbachtal bereits gewonnen. Und da sowohl Pasi als auch Ma Lin ihre Mitwirkung beim Projekt "Vierpunktespiel" angekündigt hatten, wären wir erstmals in dieser Saison in Bestbesetztung angetreten. Doch einige Viren und Bakterien hatten etwas dagegen, suchten unseren Pasi als Opfer und streckten ihn in der Nacht von Freitag auf Samstag nieder.
Also musste kurzerhand René auf die Aufstellung und die 2. Herren suchte sich anderweitig Ersatz. Und auch Möllerflop hatte keine leichte Nacht, schmerzte doch sein Knöchel und machte die Bewegungen zur Qual. Doch Doc-Schmerzgel sei Dank ging es tagsüber aufwärts. Da er dem Braten nicht recht traute, stellten wir sicherheitshaber die Doppel um. Weil auch René noch nicht ganz von seiner Knieverletzung geheilt war, kam es so zu einem "Versehrtendoppel".
Unsere Gäste wollten natürlich ebenfalls punkten und traten in Bestbesetzung an. Der fetzigen Rockmusik zum Einspielen folgte die Begrüßung und schon ging der heiße Tanz los.
Andy und Lucas mussten unter Beweis stellen, dass sie zu Recht das Spitzendoppel verkörpern. Doch erst einmal wurden sie von Bernd Müller und Maxi Kos kalt überrascht. Irgendwie steckte noch die Winterpause in den Knochen und der erste Satz ging verloren. Doch nach einmal durchschütteln beim Satzwechsel platzte der Knoten. Wie ausgewechselt agierten unsere beiden und ließen nun den Gegnern keine Chance mehr.
René hatte nun die "Ehre", mit unserem Möllerflop als "Kanonenfutter" als Doppel an den Start zu gehen. Die Gebrüder Patrick und Frederik Anton auf der Gegenseite schienen anfangs ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden, während das Spiel unser Recken sich durch viele leichte Fehler auszeichnete. Doch auch hier geschah nach dem Seitenwechsel Magisches. Wie verwandelt agierten René und Udo nun. Endlich fanden die Bälle ihr Ziel, die Antons waren der Verzweiflung nahe. Der dritte und vierte Satz waren heiß umkämpft, doch unsere beiden "Versehrten" agierten clever und hatten zudem die besseren Nerven. Am Ende feierten beide euphorisch einen nicht erwarteten 3:1-Sieg.
Diese Leistung verlieh auch Ma Lin und unserem Großmeister Flügel. Gegen Andreas Meiser und Lucas Konrad war das auch bitter notwendig, denn die Gäste waren hochmotiviert und kämpferisch eingestellt. Doch Ma Lin wollte in den Skiurlaub und Horst beweisen, was er in seinem jugendlichen Alter so drauf hat. Und so durften wir am Ende von vier Sätzen eine seltene 3:0-Führung nach den Doppel bejubeln.
Beflügelt von den Erfolgen im Doppel und gestärkt durch eine "Trainingseinheit" im Spiel der 1. Senioren wollte unser Andy nun seine Niederlagen aus der Vorrunde vergessen machen. Und tatsächlich startete er gegen Patrick Anton sehr überzeugend und schnappte sich Satz 1. Doch dann fand auch Patrick wieder zu seiner Form zurück und nun wurde es reichlich eng. Durchgang zwei ging knapp an den Mandelbachtaler, die Sätze drei und vier teilten sich beide brav jeweils nach Verlängerung. Also musste der Entscheidungssatz her. Und auch hier ging es in die Verlängerung - und diesmal hatte Andy die besseren Nerven.
Mit der 4:0-Führung hatten wir nicht gerechnet, nahmen diese aber gerne mit.
Udo wollte nun gegen Frederik Anton ebenfalls unter Beweis stellen, dass er zurecht im vorderen Paarkreuz steht. Gegen die Nr. 1 der Gäste begann er hochkonzentriert und überaus erfolgreich. So führte er plötzlich nach zwei Durchgängen mit 2:0. Und auch in Satz 3 ging er rasch in Führung - doch dann machte es bei beiden Spielern klick. Frederik gewann den Satz schließlich mit 11:6 und es wurde wieder spannend. In Durchgang vier führte unser Möllerflop wieder, doch Frederik gab nicht auf und zog erneut vorbei - 11:9 diesmal und der Entscheidungssatz musste auch hier her. Und als wären die zwei verlorenen Sätze noch nicht genug, drehte Frederik weiter auf, auch wenn Udo gut dagegen hielt. Am Ende fuhr Frederik einen knappen Sieg ein.
Lukas durfte nun gegen Bernd Müller seine Form unter Beweis stellen. Satz eins sah auch ganz danach aus, als würde unser Neuzugang die Partie nach hause bringen. Doch da hatten wir die Rechnung ohne den Routinier der Gäste gemacht, der Lukas physisch und psychisch durch seine Aufschläge unter Druck setzte und sich Satz zwei schnappte. Doch Lukas kam zurück und revanchierte sich. Der vierte Durchgang war heiß umkämpft und unser Lukas haderte des Öfteren ob der wenig hochgeworfenen Aufschläge seines Gegenübers, was ihn nur weiter aus dem Konzept brachte. Bernd spielte seine Erfahrung aus und schnappte sich den Satz in der Verlängerung und nach fünf Durchgängen auch den zweiten Punkt für Mandelbachtal.
Ma Lin hatte gegen den angeschlagenen Maxi Kos anfangs einen schweren Stand. Zweimal musste er zusehen, wie sein Gegner Dank starker Returns, die immer wieder den Weg zurück zum Tisch fanden, die Sätze gewann. Doch dann hatte es Ma Lin verstanden und schaffte in Durchgang 3 den Break. Satz 4 war an Spannung nicht zu überbieten. Es ging in die Verlängerung und die Vorteile wogten hin und her. Kurz bevor die Zahlen am Zählgeräte zur Neige gingen, hatten die beiden dann ein Einsehen mit den Zuschauern - oder besser: Ma Lin den richtigen Schlag parat, um den Sack mit 20:18 zuzumachen. Zum vierten Mal in Folge hieß es also: Entscheidungssatz. Ma Lin zog anfangs davon, doch eine clever eingestreute Auszeit von Maxi brachte ihm (Erholungs)Zeit und ihn zurück ins Spiel. Am Ende wurde es in der Verlängerung erneut mächtig spannend - diesmal behielt der Gästespieler aber die Nerven und verkürzte auf 4:3.
Sollte das Spiel noch einmal kippen? Als unser Großmeister gegen Lucas Konrad den ersten Satz verlor und sich so gar nicht auf sein Spiel konzentrieren konnte, fürchteten wir schon das Schlimmste. Doch eine gehörige Portion Coaching verbunden mit Wachschütteln half Horst zurück ins Spiel und so siegte er am Ende verdient mit 3:1.
Und auch René wollte beweisen, das sein Einsatz heute gerechtfertigt war. Gegen Andreas Meiser behielt er im ersten Durchgang die Nerven und brachte ihn mit 11:9 nachhause. Ein kleiner Höhenflug von Andreas im zweiten Satz musste er mental verkraften, ehe er dann wieder siegreich agieren und die beiden Folgedurchgänge gewinnen konnte.
Mit diesem 6:3 hatten wir nun alle Optionen, die Partie für uns zu entscheiden.
Den Anfang des zweiten Durchgangs machte Andy gegen Frederik. Seine beim Seniorenspiel gewonnene mentale Stärke wurde auch in dieser Partie wieder maximal gefordert, ging sie doch wieder einmal über die volle Distanz. Nach einem gewonnenen ersten Satz musste er im vierten Durchgang einen 1:2 Rückstand egalisieren, was ihm mit 11:9 auch gelang. Danach war Freddi etwas geknickt, Andy dafür auf dem Höhenflug und folgerichtig brachte er uns mit 7:3 in Führung.
Unseren Möllerflop hatte die knappe Niederlage gegen Frederik offenbar mental gestählt. Jedenfalls agierte er gegen Patrick nun nahezu fehlerfrei und ließ diesem wenig Chancen auf Punktgewinne. So konnte er an diesem Abend als einziger eine Partie in drei Sätzen für sich entscheiden - den ersten Punkt hatten wir also sicher.
Lukas wollte nun nach der Joghurt-Zwischenmahlzeit gegen Maxi die Partie entscheiden. Doch da hatte er die Rechnung ohne den Kos gemacht. Denn dieser gab nicht auf, sondern agierte sehr sicher und Lukas fand erstmal kein Durchkommen, so dass er plötzlich 0:2 in Rückstand lag. Doch dann spielte er näher und druckvoller am Tisch und hatte Maxi am Ende des vierten Satzes am Rande der Niederlage und der Kondition. Doch irgendwie klaubte Maxi die letzten Krümel zusammen, warf alles in seine Blockbälle und brachte so unserem Lukas die zweite Niederlage im fünften Satz bei.
Nun hatte es Ma Lin in der Hand, uns den zweiten Punkt zu sichern. Doch auch er tat sich gegen Bernd Müller schwer. Zweimal musste er die Sätze mit 9:11 abgegeben. Sollten die Gäste noch mal rankommen? Das galt es auf alle Fälle zu verhindern. Und zu unserem Glück fand Ma Lin die richtigen Antworten in Form von schnellen Topspins direkt am Tisch, mit denen er Bernd nun drei Sätze lang sauber unter Druck setzte. Bernd hatte keine Chance mehr, Ma Lin wollte in den Skiurlaub und brachte uns mit seinem 3:2-Sieg den zweiten Punkt.
Wir jubelten über das 9:4, das uns in der Tabelle zwischenzeitlich etwas Luft nach unten verschaffte und uns auf Platz 5 springen ließ. Entsprechend wurde bei italienischen Speisen und Kaltgetränken, die auf die Rechnung von Möllerflop gingen, bis nach Mitternacht noch mit der angereisten 2. Mannschaft gefeiert und gefachsimpelt.
